„Die Sehnsucht hat allemal Recht…“

Bettina von Arnim, Radierung von Ludwig Emil GrimmDer Hoyerswerdaer Kunstverein stellt am Dienstag, dem 30. August 2016, um 19 Uhr beim Gespräch am Kamin im Schloss Bettina von Arnim (1785 – 1859), eine der eigenwilligsten, gefühlvollen und gleichzeitig engagiertesten Dichterinnen der Romantik, vor. Oberstudienrat Georg Drinnenberg aus Zwingenberg (Bergstraße), der Referent, beschäftigt sich intensiv mit Kulturgeschichte Italiens so auch mit den italienischen Wurzeln der Familie Brentano. Bettina von Arnim, geborene Brentano, wuchs dank ihrer Großmutter, der Schriftstellerin Sophie de La Roche, in die Welt der Literatur hinein, die von Goethe geprägt wurde. Sie begegnete 1804 der Dichterin Karoline von Günderode, der sie später in einem Buch ein Denkmal setzte. In Wien lernte sie Beethoven kennen, war mit Rahel von Varnhagen befreundet. 1811 heiratete sie den Dichter Achim von Arnim, lebte mit ihm auf seinem Gut Wiepersdorf und dann hauptsächlich in Berlin. Bettina von Arnim hatte sieben Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes gab sie dessen Bücher heraus und veröffentlichte ihre: „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“, „ Die Günderode“. Mit „Dies Buch gehört dem König“ wies sie auf die unhaltbaren Lebensbedingungen im Lande hin und die soziale Not ihrer Zeit. Sie leistete Hilfe bei einer Choleraepidemie in Berlin und unterstützte dabei die Märchensammler Wilhelm und Jacob Grimm, die in Göttingen Berufsverbot erhalten hatten, dass sie an die Berliner Universität berufen wurden. Sie sorgte sich um den kranken Friedrich Hölderlin und sucht Möglichkeiten ihm zu helfen. Bettina von Arnim folgte ihrem früh gewählten Grundsatz „Lieber tot als übrig sein.“ Sie starb 1859 und wurde neben ihrem Ehemann an der Kirche in Wiepersdorf beerdigt. Zeitgenossen waren von der Frau fasziniert. Gerhard Wolf, der ein Buch zu Leben und Werk Bettina von Arnim‘s schuf, zitierte im Titel die Dichterin: „Die Sehnsucht hat allemal Recht…“. In diesem Sinne sind alle Literaturfreunde zu dem Vortrag über Leben und Werk dieser ungewöhnlichen Künstlerin und dem Gespräch mit unserem Gast herzlich willkommen. 

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