„Der Russe ist einer, der Birken liebt“

Olga GrjasnowaAm Freitag, 04. Mai 2018, um 19 Uhr laden der Hoyerswerdaer Kunstverein und die Robert Bosch Stiftung zur nächsten Begegnung mit der jungen Generation deutscher SchriftstellerInnen ins Schloss Hoyerswerda ein. Im Projekt Grenzgänger stellt Olga Grjasnowa ihren Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ vor. Das Gespräch modertiert der Berliner Rundfunk-Journalist Mirko Schwanitz.
Olga Grjasnowa
wurde 1984 in Baku/Aserbaidschan als Tochter eines Rechtsanwalts und einer Musikwissenschaftlerin geboren. Sie wuchs im Kaukasus auf. 1996 siedelte die Familie nach Deutschland über. Nach Abschluß der Schule in Frankfurt/Main studierte Olga Grjasnowa in Göttingen Kunstgeschichte und Slawistik und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig „Literarisches Schreiben“. Studienaufenthalte führten sie nach Polen, Russland und Israel. Anschließend studierte sie in Berlin Tanzwissenschaft. 2012 erschien ihr Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“, ihm folgten 2014 „Juristische Unschärfe einer Ehe“ und 2017 „Gott ist nicht schüchtern“. Sie erhielt den Anna Seghers-Preis, den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Chamisso-Förderpreis. Bereits ihr erster Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ fand in den deutschsprachigen Zeitungen Europas große Zustimmung. In „Die Zeit“ nannte ihn die Kritikerin Ursula März „ einen neuen Typus der deutschen Literatur“. Die Ich-Erzählerin Mascha Kogan spricht fließend fünf Sprachen, wie die Autorin. Als sie durch einen Unfall ihren deutschen Freund verliert, gerät ihr Leben ins Schlingern. In Rückblicken erzählt sie vom Leben in Baku, im Kaukasus, von der Auswanderung, Ankunft und Einleben in Deutschland für Eltern und Kinder. Sie und ihre Freunde in Deutschland wachsen als ‚Weltbürger‘ auf, viele ziehen in die USA, sie jedoch als Fremdsprachendolmetscherin einer humanitären internationalen Organisation nach Israel. Sie lernt das dortige Leben - seine Schönheiten und Widersprüche, die Hoffnungen und die Enttäuschungen kennen, erzählt davon mit Humor und Skepsis. Die Gegensätze im Nahen Osten werden in Begegnungen deutlich, die Olga Grjasnowa bildhaft und lebendig schildert. Sie erzählt „die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat“, sagt ein Kritiker. Das Einfühlungsvermögen der Autorin, die Fähigkeit zu beobachten und zu Erzählen fesseln Leser. Olga Grjasnowa stellt ein Buch vor, das Realität, Geschichte und Gegenwart erzählt, ohne zu entmutigen. Auf das Gespräch mit dieser Autorin können Leser und Zuhörer gespannt sein. Martin Schmidt

Das Projekt Grenzgänger wird gefödert von der Robert-Bosch-Stiftung in Bonn

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