Die Schriftstellerin Olga Martynova liest und diskutiert ihr Buch „Über die Dummheit der Stunde“

Grenzgänger-Projekt mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung. Moderation: Mirko Schwanitz; Berlin

Olga MartynovaFreitag, 16. November 2018, 19 Uhr Schloss Hoyerswerda
Olga Martynova veröffentlichte nach drei Romanen, für deren jeden sie Preise erhielt, den Essay-Band „Die Dummheit der Stunde“: Was verändert sich gerade in Deutschland, in Europa, weltweit? Kann Literatur überhaupt etwas zur Erkenntnis der Gegenwart beitragen? Welche Rolle spielt die Vergangenheit dabei? Olga Martynova reiste in die Sowjetunion der achtziger, neunziger Jahre, nach Israel und Jerusalem. Sie trifft Einwohner, Künstler und Geisteswissenschaftler in ihrer Heimatstadt Leningrad/St. Petersburg und auf der Krim. Sie fragt sich und ihre Leser immer wieder, wie Literatur mit den Schrecken der Zeit, der Tragik des Lebens umgeht und neue Hoffnung schöpft. Im Reisegepäck hat sie Autoren wie Joseph Brodsky und Paul Celan, Ossip Mandelstam und Marina Zwetajewa.
Olga Martynovas Essays sind aufmerksam, vorsichtig beobachtet, spannend erzählt. Die Reisende vermeidet vorschnelle Urteile. Ihr Krim-Tagebuch „Der goldenen Apfel der Zwietracht“, das in dem Essay-Band „Über die Dummheit der Stunde“ 2018 erstmals erscheint, ist - wie alle Bücher der Autorin - ein Meisterstück. Es sind literarische Grenzgänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sensible Momentaufnahmen einer unruhigen Welt. Olga Martynova, 1962 bei Krasnojarsk in Sibirien geboren, wuchs in Leningrad auf und studierte dort russischen Sprache und Literatur. 1991 zog sie nach Deutschland. Sie schreibt Gedichte(Auf Russisch), Essays und Prosa (auf Deutsch). Mit ihrem Romandebüt ‚Sogar Papageien überleben uns‘(2010) kam sie auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des aspekte-Literaturpreises. 2011 erhielt sie den Adalbert-von- Chamisso-Förderpreis und den Roswita–von-Gandersheim-Preis. Für ein Kapitel aus ihrem Roman „Mörikes Schlüsselbein“ gewann sie 2012 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2015 erhielt sie den Berliner Literaturpreis und hatte die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der FU Berlin inne. 2016 erschien ihr dritter Roman „Der Engelherd“. Olga Martynova lebt mit ihrem Mann Oleg Jurjew in Frankfurt am Main und wandert immer wieder durch die Welt, die offen, ihr neu oder vertraut ist. Olga Martynova ist eine begnadete Erzählerin. Alle Freunde der Literatur sind herzlich eingeladen. Martin Schmidt

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