„Durch ein kaltes Land“ Dr. Wolfgang Wessig stellt Jachym Topol vor

Dr. Wessig, rechts, in 2011 beim Hoyerswerdaer KunstvereinDas Gespräch am Kamin des Hoyerswerdaer Kunstvereins mit Dr. Wolfgang Wessig am Mittwoch, 22. Mai 2013, im Schloss Hoyerswerda beginnt bereits um 17 Uhr. Es ist dem tschechischen Autor der jüngeren Generation Jachym Topol und dessen jüngstem Werk „Durch ein kaltes Land“ gewidmet. Jachym Topol (1962 in Prag geboren) entstammt einer bekannten tschechischen Literatenfamilie. Sein Großvater war Dichter und Romanautor, sein Vater Shakespeare-Übersetzer und Dramatiker, sein Bruder Frontmann einer berühmten Underground-Kultband und er selbst schrieb als Jugendlicher Texte für die Rock-Band Psi vojaci. 1985 gründete J. Topol das Underground-Magazin Revolver-Revue, 1989 arbeitete er als freier Journalist und seit 2009 als Redakteur der Tageszeitung Lidove noviny. Jachym Topol publizierte Gedichtbände. Sein erzählerisches Werk erscheint seit 1994 („Die Schwester“) und umfasst bisher sechs Bücher. Jedes seiner Bücher besitzt einen eigenen unverwechselbaren Stil und Charakter, jedes nimmt die tschechische Geschichte der jüngsten und jüngeren Zeit in den Blick. Jedes besitzt seine eigene Turbulenz, voller Ironie, mit eigenwilligen Rückblicken und gelegentlich übersprudelnder Phantasie – wie sie der besten Tradition tschechischer Erzähler entspricht und auch der Originaltitel seines Buches „Zirkuszone“, wie es 2007 in deutscher Übersetzung heißt, erkennen läßt: „Gurgeln mit Teeseife“. Der Roman beschreibt das Verhalten von Kindern und jungen Leuten, für die sich beim Wechsel gesellschaftlicher Verhältnissen nach 1945, 1948 und 1968 auch die Erziehungsmethoden und -ziele ändern. Der Autor lockt voller Phantasie Antworten auf die Frage heraus: „Was wäre wenn…“ die Geschichte in jenen Jahren anders gelaufen wäre. „Topol vermischt historische Wahrheit mit Elementen aus alten böhmischen Märchen“, schreibt der Rezensent Patrick Gschwend zu dem Roman „Zirkuszone. “Und er nimmt ironisch den tschechischen Komplex aufs Korn, angeblich nie gegen Besatzer gekämpft, beziehungsweise zu schnell aufgegeben zu haben.“ Im Roman „Durch ein kaltes Land“ folgt Jachym Topol seinen Protagonisten nach den Umbrüchen jüngster Zeit durch mehrere Länder. Literarische Vorbilder sind ihm u.a. Meville, Haseks „Braver Soldat Schwejk“, und Valentin Katajew. Hoffnung, Träume, Illusionen begegnen oft seltsamer Wirklichkeit. Für Topol gilt allein die Tat, das Verwirklichen von Ideen und Erkenntnissen. Da gibt es kein Klagen, aber manch‘ Schmunzeln und viel Staunen, das Dr. Wessig, der erfahrene Theatermann, mit seiner Erzählkunst beim Gespräch am Kamin hervor lockenwird. Dazu heißen wir alle Freunde der Literatur und der Geschichte herzlich willkommen.  Martin Schmidt  

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