Die Historiker Volkmar Herold und Christian Friederich der Stiftung Fürst- Pückler- Museum Park und Schloss Barnitz berichten über die Orientreise des Fürsten Pückler

Christian Friedrich und Volkmar Herold

Wenn man die Bilder von Hermann Fürst von Pückler- Muskau (1785-1871) betrachtet, kann man kaum glauben, das in diesem „Enfant terrible“, wie er als Kind genannt wurde, so viel Kraft und Energie stecken könnte. Es ist unglaublich, wie engagiert und zielstrebig und voller Lebenslust er seine Tage verbracht hat. Mit seinen berühmten Büchern zur Landschaftsgärtnerei, seinen Reisbeschreibungen, Tagebüchern und Briefen hat er ein so umfangreiches Werk hinterlassen, dass sich noch heute ganze Scharen von Historikern daran erfreuen können. Allein die Hälfte seiner Orientreise von 1834 bis 1840 bot reichlich Stoff für ein abendfüllendes Programm.
Volkmar Herold und Christian Friedrich vermittelten dies mit gut ausgewählten Reisenotizen und Briefauszügen. Der Charme des Fürsten muss überwältigend gewesen sein, nicht nur bei Frauen, wie ja hinlänglich bekannt ist, sondern auch bei berühmten und einflussreichen Persönlichkeiten. Pückler reist von Bad Muskau über Freiberg, Bayreuth und Frankfurt/Main nach Paris, trifft dort Balzac und Rossini, erhält vom „Bürgerkönig“ Ludwig Philipp das Band der Ehrenlegion, wird in Algier vom französischen Gesandten durch die Stadt begleitet, bereist unter Schutz der Stammesfürsten wochenlang Algerien und wird großzügig mit Nahrung und Ausrüstung versorgt. In Alexandria wird er wie ein König mit Salut aus allen Rohren empfangen und speist später mit Mehmed Ali, dem Vizekönig des Osmanischen Reiches in Kairo, besucht alle historischen Stätten des Landes und reist bis in den Sudan.
Fürst Pückler bei Mehmed Ali

Seine Erlebnisse schreibt Pückler akribisch auf und veröffentlicht sie in Fortsetzungen bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Das Reisen ist ihm trotz glühender Hitze und empfindlicher Kälte, trotz halsbrecherischer Wege auf Reittieren und zu Fuß, trotz der Plage durch Wanzen, Flöhe, Moskitos und Seuchen noch immer „das Ideal irdischer Glückseligkeit“. Seine Karawane besteht nicht mehr nur aus seinen Begleitern, es werden tropische Tiere aller Art mitgeführt und die junge Äthiopierin Machbuba, die er auf dem Sklavenmarkt gekauft hat. Über Griechenland, die Türkei, den Libanon und Budapest gelangt er nach Muskau zurück.
Das Resümee des Abends: Es gibt noch eine Menge über den galanten Weltenbummler, Schriftsteller und Gärtner Hermann Fürst von Pückler- Muskau zu berichten. Wie wäre es mit einem Vortrag, quasi vor der Haustür, in Museum und Park Branitz?

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.