Ausstellung im Schloss Hoyerswerda, gemeinsam mit dem Kunstverein.

Die Gespräche in den Ausstellungen bildender Künstler in der Galerie im Schloßmuseum Hoyerswerda, gewinnen nicht nur eigene Tradition, sondern auch zunehmend an Vielfalt. Am Montagabend führten Barbara Seidl-Lampa und Gerhart Lampa aus Ruhland /Senftenberg einen lebhaften Gedankenaustausch mit Freunden ihrer Kunst aus unserer Stadt und einem weiten Umkreis.
Beide erzählten sehr lebendig, anschaulich und persönlich, wie sie ihren Weg zur Kunst fanden. Die Freude am Gestalten spielte bei beiden von Kindheit an eine wesentliche Rolle, auch wenn sie diese zeitweise für andere Tätigkeiten zurückstellten.
Gerhart Lampa folgte zuerst seiner Leidenschaft, Flieger zu werden, bis ein schwerer Unfall diesen Wunsch zunichte machte. Nach überwundener Verzweiflung wurde er Autokranfahrer auf der Baustelle Schwarze Pumpe und fand dort im Mal-Zirkel bei Heinz Sieger und Dieter Dreßler zum Studium der Kunstpädagogik, wurde Museumsleiter in unserer Nachbarstadt und arbeitete in den Malsälen der Theater Cottbus und Senftenberg, ehe er freischaffend wurde. Barbara Seidl-Lampa, die von früh an gern malte und zeichnete, studierte Chemie, war für ein Jahr Lehrerin, arbeitete im Synthesewerk Schwarzheide und fand im Malzirkel in Dietmar Hommel einen Leiter, der neben dem Fördern ihrer Fertigkeiten in Zeichnen und in der Pastellmalerei ihr Interesse an Landschaftsmalerei weckte. Sie arbeitete in ihrem Beruf bei BSDF an verschiedenen Orten, begann aber gleichzeitig mit dem Gestalten von Keramiken, und zwar nicht denen für den Gebrauch, sondern mit Skulpturen. Diese nehmen einen wesentlichen Platz in der Hoyerswerdaer Ausstellung ein.
Bewundert wurden auch ihre Bilder – großflächige, detailgetreue und sehr poetische Darstellungen von Käfern, deren farblicher Vielfalt und deren Schönheit die die Besucher über die Wunder der Natur staunen ließ. Völlig zu Recht erinnerten Gäste an die Bilder von Maria Sibylla Merian (1647 -1717) zum gleichen Thema.
Das Gespräch widmete sich auch den Tagebaulandschaften Gerhart Lampas, der Farbvielfalt der Kippen und der Wäldern, mit ihren Schneisen und Wiesen in unterschiedlichem Licht. Sehnsucht nach Weite weckten diese Bilder, sagten die Betrachter, sie wurden vom Maler bestätigt. Das Gelb der Rapsfelder unter hohen, blauem oder schwarzdunklem Himmel oder darüber ziehenden Regenschauern, ließen von Wanderungen träumen, die die Schönheit der lausitzer Landschaft neu entdecken helfen. Im Gespräch wurden aber auch Erinnerungen an die letzten Kriegstage, an den Untergang der Stadt Magdeburg im Bombenhagel wach. Der Maler erzählte bildhaft und mitreißend von Zivilcourage seines Großvaters, neben überheblicher Unbelehrbarkeit und Menschenverachtung, beide erschütterten ihn als Kind und prägten sein Leben. Dieser Dialog entsprach den Arbeiten der Künstler, die Lieben und Leben, Krankheit, Abschied , Gewalt ebenso zeigen wie Schutzengel, in denen die Künstlerin den Wunsch vieler Menschen nach Geborgenheit und Beistand sieht. Die tanzende Flötenspielerin, die Sängerin begeisterten mit ihrer Versunkenheit in ihre Kunst. Die beiden Künstler saßen neben Skulpturen von König und Königin, die einem Märchen entstiegen schienen, und zeigten sich den Gesprächpartnern als ein ebenso fröhliches, gar nicht hoheitsvolles Duo. Dieser Gesprächsabend führte einmal mehr Menschen sehr unterschiedlicher Berufs- und Lebenswege zur Erkenntnis, dass nur im Dialog schöpferisches Miteinander möglich ist.

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