Leserbrief aus Rotterdam an die Sächsische Zeitung.

Maren Schröder

Johannes Leue

Maren Schröder vom Freundeskreis Hoyerswerda - Rotterdam ist aus den Niederlanden in die Lausitz gekommen, um sich das Martin-Luther-King-Oratorium des Hoyerswerdaer Kantors Johannes Leue anzusehen und anzuhören.  
Dieses Stück war eine Reise wert.
Das Reizvolle an Johannes Leues Martin-Luther-King-Oratorium ist, dass er nicht versucht, den amerikanischen Gospelgesang der Schwarzen zu imitieren, sondern dass er neben den übersetzten Gospels auch eigene Texte vertont hat und singen ließ, professionell begleitet von einer Band: Blech- und Holzbläser, Klavier, Schlagzeug, Gitarre und Bass. Eine Sprecherin ersetzte den Evangelisten aus den bekannten Oratorien, indem sie die Fakten der Lebensgeschichte und des Protestes verlas. Tenor Johannes Leue und Alt-Sängerin Kerstin Domrös trugen solistisch noch zum Oratorieneffekt bei. Zusätzlich erschienen auf der Leinwand Ausschnitte von Originalaufnahmen der Aktionen Martin Luther Kings; offensichtlich, um das Drama der Protestaktionen der Schwarzen gegen die soziale Ungerechtigkeit noch intensiver aufzuzeigen. Es berührte mich sehr. Es war schwer, diese visuelle Dimension mit der akustischen von Wort und Musik in Balance zu bringen. Was aber ist schon Balance in einem Drama wie diesem? Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King ermordet. Mit seinem tiefen Glauben und seinem Charisma, dem inneren Feuer, hat er, wie bekannt ist, auch Freunde unter den Weißen gehabt. Von Herzen wünsche ich dem Künstler Johannes Leue sowie seinen Sängern und Instrumentalisten weiterhin viel Inspiration!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.