Orgelfahrt mit Kantor Leue und dem Oratorienchor Hoyerswerda

Kirche in Klitten

Es ist ganz sicher ein billiges Vorurteil, wenn man meint, dass sich in unserer Gegend Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Dass dem nicht so ist, bewies einmal mehr eine Orgelfahrt mit Kantor Johannes Leue in die nähere Umgebung, über Spremberg nach Hornow und Klitten. Allerdings kann man hier Fuchs und Hase in unberührter Natur ebenso begegnen wie in der wieder rekultivierten Natur der Bergbaufolgelandschaften, zu der an diesem Tag die Einweihung der Hafenanlage des Bärwalder Sees in Klitten gehörte, und zu der Johannes Leue so ganz zwischendurch eine eigens dafür komponierte Hymne auf einer eher „bescheidenen“ elektronischen Orgel vortrug. 
Das eigentliche Anliegen der diesjährigen Orgelfahrt aber waren die Orgelbauwerke der Fa. Sauer aus Frankfurt an der Oder, die seit 1857 Orgeln baut, und das in hoher Stückzahl und Qualität. Inzwischen sind es über 2270, unter ihnen die Orgel der Thomaskirche in Leipzig, die Orgel der Stadtkirche in Wittenberg, der Jahrhunderthalle in Breslau und Orgeln in allen Teilen Deutschlands und in der ganzen Welt.
Wenn man nun erfährt, welche handwerklichen, gestalterischen, musikalischen und physikalischen Kenntnisse erforderlich sind, eine Orgel zu bauen, ist diese Anzahl nicht hoch genug einzuschätzen. Außerdem muss der Orgelbauer über einen geschäftstüchtigen Spürsinn verfügen, denn von wirtschaftlichen Schwierigkeiten blieb auch dieser Betrieb in keiner Zeit verschont.
In Spremberg sind gleich drei Orgeln von Sauer zu finden, in der Stadtkirche, eingeweiht 1898, in der Landkirche und in der kath. Kirche St. Benno,

hier eine Orgel aus dem Jahr 1987. Eine weitere wurde in dem kleinen Ort Hornow besucht, hergestellt 1876. Die Orgeln sind je nach Baujahr mit unterschiedlichen technischen Details ausgestattet, haben aber alle einen unverwechselbaren melodischen Klang, der romantisch genannt wird und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders beliebt war. Im Zusammenhang mit den Orgeln finden sich in den Kirchen immer wieder Geschichtszeugnisse, die die Zeitläufte der Region wiederspiegeln, von Krieg und Wirrsal künden, ebenso von Enthusiasmus und Zukunftsglauben der Einwohner und von einem hohen Engagement, um die nicht geringen Kosten für eine Orgel aufzubringen. Den Abschluss in Klitten allerdings bildete das Orgelspiel auf einem Instrument der Fa. Eule, Bautzen. Und hier eine Besonderheit, auf die man sonst nicht unbedingt achtet, die Orgel hat ein so genanntes Rückpositiv, das heißt Orgelpfeifen, die im Rücken des Organisten an der Empore angebracht sind, um in beengten Räumen Platz für alle Register zu finden, gleichzeitig wird dadurch die Akustik deutlich verbessert. 
Heute ist die Fa. Sauer als GmbH tätig und wirbt noch immer mit dem alten Werbespruch des Firmengründers Wilhelm Sauer: Wir loben Gott und lassen ihn walten, bauen neue Orgeln und reparieren die alten.

Johannes Leue   Kirche in Spremberg

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