Diese Erkenntnis des Philosophen Friedrich Nietzsche bewahrheitet sich auch im Leben von Manfred Kegel.

Seit früher Jugend musiziert er im Posaunenchor, mit der Gründung des Oratorienchors kam das Singen hinzu, dies bindet ihn nun auch im Kirchenchor Bernsdorf. Beides prägt ihn, füllt jedoch bei weitem nicht die Tage des Mannes aus, der am Montag seinen 70. Geburtstag feiert.

Manfred Kegel (Mitte)

Am 3. August 1939 in Pinnow, Kr. Guben, geboren – „am Feldrain“ wie eine Familiensage behauptet - besuchte der Junge dort die Schule, um später die Landwirtschaft der Großeltern zu übernehmen und im Winter bei der Bahn zu arbeiten. Als die Familie gezwungen wird, in die LPG einzutreten, ging der 18-jährige als Tiefbauarbeiter zu einer Privat-Firma in Herzberg. Er zog nach Hoyerswerda und lernte 1962 im Kastanienhof beim Fest der Jungen Talente seine Frau Barbara kennen. Sie begeisterten die Klänge der Posaune, ihn der Gesang der jungen Dame. Beim Weihnachtskonzert ihrer Musikschule trafen sich beide wieder, heirateten 1965 und ergänzen sich bis heute. Sohn und Tochter wurden ihnen geschenkt, heute erfreuen sie zudem vier Enkelkinder. Gelegentlich musiziert Opa Manfred mit Enkel Paul als Posaunisten, die Enkeltöchter spielen Geige bzw. üben im Ballett. Ja, die Musik!
Manfred absolvierte in Cottbus ein Abendstudium zum Bauingenieur, leitete Baustellen an vielen Orten, ehe er Mitte der sechziger Jahre Bauleiter beim Holzbau Sebnitz auf dessen Baustelle Schwarze Pumpe wurde. Seit dieser Zeit ist das Ehepaar im Freundeskreis der Künste und Literatur (heute: Hoyerswerdaer Kunstverein) aktiv. Begegnungen mit Brigitte Reimann, Reiner Kunze, Christa Wolf, Heinz Knobloch bildeten den Anfang. Es folgten Zeichenabende mit dem Maler Max Görner, Freundschaften mit Lothar Sell, dem Holzschneider, Dieter Zimmermann, dem Hinterglasmaler, Atelierbesuche bei Max Uhlig, Herbert Tucholski, Fritz Cremer und bei vielen anderen Künstlern.
1969 war der Bauingenieur Mitgründer die Kleine Galerie Hoyerswerda im Kulturbund-Klub („Olympia“ WK VII) und gestaltete bis 1991 mehr als 200 Ausstellungen junger wie bekannter Künstler aus dem In-und Ausland mit. Theaterfahrten, Vorträge zu Literatur und Künsten kamen hinzu.
Manfred wurde Abteilungsleiter Wissenschaft und Technik bei Gerüstbau Hoyerswerda und betreute vornehmlich Baustellen von Ungarn bis in die Bundesrepublik.
Seit den 70er Jahren pflegt der Jubilar gemeinsam mit Heinz Trost eine weitere Liebe, die Archäologie. Als ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger hilft er heute noch bei mancher Notgrabung Kulturzeugnisse vor den Baggern der Tagebaue zu retten. Jetzt genießt der Umtriebige die Freiheit, Ausgrabungsstätten in Griechenland, auf Zypern, in Jordanien, Israel, Ägypten zu besuchen und arbeitet mit den Museen in Kamenz und Dresden zusammen. In seinem neuen Heimatort Bernsdorf gestaltet Manfred Kegel jährlich einen Kalender mit alten Fotografien unserer Nachbarstadt. Zehn Jahre vertrat er seine Mitbürger im Stadtrat.
Die deutsche Einheit forderte Manfred Kegel erneut zum Handeln: Gemeinsam mit Manfred Hoßmang gründet er 1990 die Kegel und Hoßmang Gerüstbau GmbH, die heute sein Sohn Andreas als Geschäftsführer leitet.
Manfred Kegels Herz hängt am Gesang. “Seine Stimme wird immer schöner“, schwärmte kürzlich eine Mitsängerin im Oratorienchor. Möge die Freude daran, an allen Künsten und am Leben noch lange währen, wünschen der Hoyerswerdaer Kunstverein und das Hoyerswerdaer Tageblatt.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.