Beitraege
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"Eine Rose für die Dichter", eine bundesweite Aktion für die Dichter der Region
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- Geschrieben von: Angela Johanning, Christine Neudeck
"Eine Rose für die Dichter"
Dem jährlichen bundesweiten Aufruf "Eine Rose für die Dichter“ am traditionellen Dichterrosentag (1. Samstag im Juni) folgend, lädt der Freundeskreis für Kunst und Literatur des ehemaligen Hoyerswerdaer Kunstvereins zu einer Rosenaktion ein.
Wir treffen uns am Samstag, dem 7. Juni 2025, um 10 Uhr, am Reimann-Denkzeichen im Zentralpark Hoyerswerda, neben dem Lausitz-Tower und ehren die Dichter der Region mit einer Rose und erinnern an das schriftstellerische Werk. Wir wollen in diesem Jahr den Briefwechsel von Brigitte Reimann thematisieren.
Die Schriftstellerin führte einen umfangreichen Briefwechsel, mit ihrem Ehemann, Siegfried Pitschmann, mit den Eltern, mit Christa Wolf, Günter de Bryn, Veralose Schwirtz, Hermann Henselmann, Irmgard Weinhofen und anderen. Bringen Sie gern Ihren "Lieblingsbrief" mit oder Sie erfreuen sich am Lesen, an einem hoffentlich schönen Junitag. Herzliche Einladung. Angela Johanning und Christine Neudeck
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Matinee zu Erwin Strittmatter- ausgewählt und vorgetragen von Rainer Gruß
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- Geschrieben von: Martin Schmidt
„Wie ich meinen Großvater kennen lernte“
Erwin Strittmatter- ausgewählt und vorgetragen von Rainer Gruß
Matinee am Sonntag, dem 20. September 2015, 11.15 Uhr Schloß Hoyerswerda. Der Schriftsteller Erwin Strittmatter (1912 -1994) zählte zu den bekanntesten Autoren der DDR. Mehrere Jahrgänge Kinder und Jungendlicher wuchsen in der DDR mit seinen Büchern “Tinko“ und „Pony Pedro“ auf, die Älteren erinnern sich an die Romane „Ole Bienkopp“, „Wundertäter“ oder die Trilogie „Der Laden“ ( 1998 verfilmt). Erwin Strittmatter hatte ein bewegtes Leben: 1912 in Spremberg geboren, in Bohsdorf aufgewachsen, besucht er in Spremberg das Reform-Realgymnasium, erlernt den Beruf eines Bäckers, arbeitete in verschiedenen Berufen. 1939 wurde er zum Militär einberufen. Nach dem zweiten Weltkrieg war er als Bäcker, als Zeitungsjournalist in Senftenberg und Amtsvorsteher tätig. 1950 erschien sein erster Roman „Ochsenkutscher“. Von 1954 bis zu seinem Tod 1994 lebte er in Schulzenhof ( Ruppiner Land). Zwischen 1963 bis 1972 schrieb Strittmatter vornehmlich Erzählungen, sie erschienen in den Sammlungen „Schulzendorfer Kramkalender“, „Ein Dienstag im September“,„3/4hundert Kleingeschichten“, „Die blaue Nachtigall“. „Wie ich meinen Großvater kennen lernte“ entstand als letzte dieser Folge. Sie steht im Mittelpunkt der Matinee, dazu weitere, heitere und Nachdenkens werte Kurzgeschichten, Episoden und Anekdoten Strittmatters. Der Schauspieler Rainer Gruß kam als Absolvent der Schauspielschule 1980 ans Theater Senftenberg, seit Jahrzenten ist er am Deutsch-sorbischen Volkstheater Bautzen engagiert. Die Matinee wird vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien gefördert. Wir würden uns freuen, Sie, Ihre Partner und Freunde zu dieser Matinee begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen Martin Schmidt
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Das Programm des Kunstvereins im 2. Halbjahr 2015
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- Geschrieben von: Martin Schmidt
Blicke in die Welt
Sommer und Herbst gehören dem Reisen, so hält es seit vielen Jahren auch der Hoyerswerdaer Kunstverein. In diesem Jahr zieht es die Freunde der Geschichte und Kunst natürlich zuerst nach Torgau, um dort zu entdecken, was zu und nach der Reformation entstand und damit die Tür zur Neuzeit aufstieß. Später wandert der Freundkreis gemeinsam mit seinen Partnern aus Holland auf Spuren, die jene ausgewählten, um zu zeigen, wie und wo sich das kleine Volk der Niederländer gegen das damalige Weltreich Spanien durchsetzte. Dass sie an den Küsten ihres Landes auch das Meer zu bezwingen wussten, beweist ihre Phantasie und technische Gestaltungkunst. Besonderes Vergnügen schenken aber auch die Berichte von den Entdeckungen des Reise-Fürsten Pückler, die seit vielen Jahren zum Programm des Kunstvereins gehören. Volkmar Herold und Christian Friedrich, die Historiker der Stiftung in Branitz begleiten in diesem Herbst den Fürsten in seine Lieblingsstadt Paris. Sechsmal besuchte er die französische Hauptstadt, um immer Neues zu finden, die in jenen Jahrzehnten umgestaltet wurde. Der Fürst wusste stets anregend von seinen Touren zu erzählen. Die Reihe der Gäste in Hoyerswerda eröffnet Artur Becker, der polnische Autor aus dem östlichen Ostpreußen. “Das Herz von Chopin“, das er vorstellt, steht mit „Wodka und Messer“, auf dem Programm. Dr. Wolfgang Wessig erzählt in diesem Herbst vom Prager Autor Jaroslaw Rudis und dessen Roman „Grandhotel“ und von dem polnischen Schriftsteller Piotr Pazinski mit seinem Buch „Die Pension“. Der Österreicher Martin Pollack, der beste Kenner Galiziens und dessen Literatur, holt seinen ausgefallenen Besuch nach. Ihm folgt der Prager Autor Jan Faktor, der Schwiegersohn Christa Wolfs. Natürlich fehlt Uwe Jordan mit gewiss faszinierende Lesungen der “Canterbury-Erzählungen“ von Geoffrey Chaucer und “Fredmans-Episteln“ von Michael Belman nicht. Der Bautzener Schauspieler Reiner Gruß gestaltet eine Matinee mit Erwin Strittmatters Geschichten “Wie ich meinen Großvater kennenlernte.“ Während Ulrich Schacht die Insel „Grimsey“ am Polarkreis besucht, geben Angela Potowski und Helene Schmidt in einer Matinee „Lokaltermin“ Einblick in Literatur zu Hoyerswerda, die erstaunlich umfangreich ist und illustre Autoren-Namen aufweist. Ingrid und Dieter Tempel erinnern an Albert Schweitzer, den Urwalddoktor und Orgelvirtuose. Zu allen Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen. Martin Schmidt
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Lesung und Gespräch mit Melinda Nadj Abonji, Zürich
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- Geschrieben von: Martin Schmidt
Tauben fliegen auf
Grenzgänge – Hoyerswerdaer Gespräche mit Melinda Nadj Abonji, Zürich, Moderation Mirko Schwanitz.
Am Freitag, 08. Mai 2015, 19 Uhr setzt der Hoyerswerdaer Kunstverein im Schloss Hoyerswerda unter dem Titel „Grenzgänger 2“ die Hoyerswerdaer Gespräche mit Schriftstellern aus unseren Nachbarländern fort. Sie stellen ihre neusten Bücher vor, erzählen von ihrer Heimat und beantworten Fragen, die uns gemeinsam bewegen. Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Musikerin - Gesang und Geige –, kommt aus Zürich, für Ihr Buch „Tauben fliegen auf“ erhielt sie 2010 den Deutschen Buchpreis und den Schweizer Buchpreis. Geboren in der Region Becej in einer Familie der ungarischen Minderheit in Jugoslawien (heute Serbien), 1973 wanderten die Eltern mit ihren Kindern in die Schweiz aus. Dort besuchte Melinda Nadj Abonjii die Schule, studierte in der Universität Zürich und erhielt das Schweizer Bürgerrecht. Von früh an folgt sie beiden Künsten, Musik und Schreiben. Sie erzählt: „Ich arbeite viel mit dem Ohr“. Ihre Texte nehmen den Leser gefangen, sie folgen gleichsam leisen Melodien. Ihre Romane fügt sie einem Mosaik gleich aus Geschichten zueinander, von denen jede eigene Klänge beiträgt. Da ersteht die Vojvodina mit ihren zahlreichen Völkern ersteht in dörfliche Szenen, bei Familienfeiern, in liebevoller Zuneigung und dem Abschied von „Mamika“ (Großmutter) und deren Sorge um die nachfolgenden Generationen, Gefühl und Sehnsucht tragen den Text, die Dichterin bekennt: „ Der musikalische Anteil an meinen literarischen Texten bringt das Geschrieben erst zum Klingen.“ Die große Einheit von Zeit und Raum bleibt erhalten: Der Krieg und die Stalinzeit, deren Arbeits-Lager, die Zerstörungen der bäuerlichen Landwirtschaft, der Mythos und der Tod Titos, die Turbulenzen jüngster Zeit leuchten als Hintergrund kurz auf, sind bei der Autorin Teil menschlicher Schickale. Die neue Heimat wird entdeckt, die Schwierigkeiten des Eingewöhnens nicht verschwiegen, auch nicht latentes Mißtrauen gegenüber den Fremden, dem auf verschiedene Weise zu begegnen ist, aber Verständnis beider Seiten erfordert. Drei Sprachen folgt Melinda Nadj Abonji: „Heute ist das Zürichdeutsche meine mündliche Sprache, die Familiensprache ist Ungarisch geblieben, und das Hochdeutsche ist so eine Art Kunstsprache. Auf diesen drei Ebenen spielt sich mein Leben ab.“ Dem Erzählen, dem Lesen dieser Schriftstellerin zu folgen, schenkt unvergessliches Erleben. Dazu laden wir Sie, Ihre Partner und Freunde herzlich ein. Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt. Schirmherr ist Oberbürgermeister Stefan Skora. Martin Schmidt
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Vortrag von Dipl.-Germ. Dieter Fratzke: Die Hoffnung heißt „Nathan“
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- Geschrieben von: Martin Schmidt
Die Hoffnung heißt „Nathan“
Vortrag von Dipl.-Germ. Dieter Fratzke, Museums- und Projektleiter i. R., Kamenz
Donnerstag, den 8. Januar 2015, 19 Uhr, Schloß Hoyerswerda.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich die Welt in einer katastrophalen Situation: Im Nahen Osten, in der Ukraine, in Syrien, im Irak, in Afrika und an vielen anderen Orten wird gewaltsam um Macht und Einfluss gekämpft. Und der zunehmenden religiösen Radikalisierung folgen unfassbar grausame Taten, die an die Zeit des Mittelalters erinnern.
Auf der Suche nach Möglichkeiten einer Konfliktlösung lohnt sich ein Rückblick in die Geschichte des 18. Jahrhunderts, das bekanntlich auch ein kriegerisches Zeitalter gewesen ist.
Doch zugleich wurde damals eine hoffnungsvolle Idee zur Friedensstiftung entwickelt, die dem großen Aufklärer Lessing zu verdanken ist: eine praktikable Aufklärungskonzeption für vernünftiges, tolerantes Denken und humanes Handeln. Am verständlichsten kommt dieses Ideal in dem dramatischen Gedicht „Nathan der Weise“ zum Ausdruck.
Mit dem Blick auf die Feindseligkeiten und Gewaltakte der Gegenwart wird der Referent an das oft gespielte Stück erinnern, indem er die spannungsreiche Entstehungsgeschichte skizziert und die Handlung anhand von Textbeispielen im Wesentlichen erläutert, verbunden mit Interpretationsangeboten. Auf diese Weise will er anschaulich zeigen, warum das Schlüsselwerk der Aufklärung noch immer als ein Konflikt- und Versöhnungsmodell für das Zusammenleben der Menschen von Bedeutung ist.
Wer das oft gespielte Parabelstück nicht kennt oder darüber nichts Näheres weiß, dem sei dieser Vortrag ebenso empfohlen wie denjenigen, die den „Nathan“ schon einmal gesehen oder gelesen haben.
Können Lessings Aufklärungsideen heute aber wirklich noch hilfreich sein, die kulturellen, religiösen und politischen Konflikte in der globalisierten Welt gewaltfrei zu lösen? Oder ist die Geschichte vom „weisen Nathan“ vielleicht doch
nur ein schönes, philosophisches Märchen? Weil sich solche und andere Fragen aus dem Vortrag ergeben werden, können die Besucher anschließend darüber diskutieren.
Der Referent war von 1975 bis 2006 als Leiter des Lessing-Museums tätig und von 1995 bis 2006 zusätzlich für das Bund-Land-Projekt „Lessing in Kamenz“ verantwortlich. Im Ruhestand engagiert er sich mit Vorträgen und Lesungen für die Vermittlung der Aufklärungsideen des 18. Jahrhunderts unter aktuellen Aspekten.
Zu Vortrag und Diskussion sind Sie und alle interessierten Freunde herzlich eingeladen. Martin Schmidt
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