Die Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte lädt nach Hoyerswerda ein

Der Architekt Jens Ebert, der die Lausitzhalle erbaute, ist in der Begegnungsstätte mit seiner Frau und dem ehemaligen Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Horst-Dieter Brähmig im Gespräch.

„Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben,...“, heißt es in einem Sprichwort. Nach diesem Motto arbeiten seit 2006 die Mitarbeiter der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte. Sie sammeln alle von Brigitte Reimann geschriebenen Bücher und Briefe sowie Zeitungsausschnitte von ihr und über sie. Als besondere Aufgabe tragen sie die 1700 Bücher umfassende Bibliothek der Autorin zusammen, die die Gedankenwelt der 1950er und 1960er Jahre nachbildet. In der Einrichtung, die vom Hoyerswerdaer Kunstverein geschaffen wurde und betrieben wird, sind auch viele Unterlagen zur baulichen Entwicklung der Stadt zu finden. Diese zu sammeln liegt nahe, weil Brigitte Reimann in ihren acht Hoyerswerdaer Jahren immer engen Kontakt zur Aufbauleitung von Hoyerswerda-Neustadt hatte. Sie stritt um den Bau einer menschengerechten Stadt, in der die Kommunikation ihren Raum bekommt und schrieb in diesem Sinne ihren Roman „Franziska Linkerhand“.
Alle gesammelten Unterlagen stehen Interessenten aus Deutschland, Europa und der Welt zur Verfügung, die das Hoyerswerda der Brigitte Reimann entdecken wollen. Studenten und gestandene Wissenschaftler der Germanistik, Philosophie und Architektur haben das Angebot schon reichlich für ihre Studien genutzt. Auch Schriftsteller, Schülergruppen und Urlauber kommen und bestätigen anschließend im Gästebuch, dass es ihnen gefallen hat. Besondere Besucher, die seit der Eröffnung der Begegnungsstätte deren Arbeit unterstützen, sind Irmgard Weinhofen, die langjährige Freundin von Brigitte Reimann, und die Geschwister der Autorin. Spontan meldeten sich bei Martin Schmidt, dem Vorsitzenden des Kunstvereins, die Kinder von Siegfried Pitschmann, dem Mann von Brigitte Reimann. Sie schenkten der Einrichtung Ende letzten Jahres den Original-Schreibtisch ihres 2002 verstorbenen Vaters.
Wer nun die Begegnungsstätte kennenlernen möchte, hat dazu am 16. März ab 10 Uhr Gelegenheit. Er findet in der Brigitte-Reimann-Straße 8 eine Wohnung vor, die in Grundriss und Einrichtung der Wohnung entspricht, die das Schriftsteller-Ehepaar Reimann/Pitschmann nutzte. Zeitzeugen, die die 1960er Jahre in Hoyerswerda miterlebten, stehen dort zum Gespräch zur Verfügung. Ziel aller Aktivitäten ist es, die neuere Geschichte von Hoyerswerda zu bewahren und das Erbe von Brigitte Reimann in die Zukunft tragen, sagt Martin Schmidt.

Mit freundlicher Genehmigung von Sächsische Zeitung, Hoyerswerdaer Tageblatt.

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