Dr. Siegfried Foelz, Schmochtitz, stellt Heinrich Rombach (1923-2004), einen Philosophen des 20. Jahrhunderts, beim Kunstverein Hoyerswerda vor.

Dr. Siegfried Foelz

Man sagt, Träume verlieren sich im Wachsein und man weiß nicht genau, wo das Träumen endet und das Wachen beginnt. Philosophen leben ein wenig in diesem Grenzbereich, sie lassen uns das schauen, was uns sonst verborgen bliebe. Sie geben ihre Träume für ein menschliches Leben weiter. 
Einer von ihnen ist Heinrich Rombach, geboren in Freiburg im Breisgau. Anfangs den Naturwissenschaften zugetan, studiert er neben vielen anderen Fachrichtungen auch Philosophie und lehrt dieses Fach von bis 1969 bis 1990 an der Universität Würzburg.
Dr. Siegfried Foelz stellt drei Begriffe der Philosophie Rombachs vor: Substanz, System und Struktur. Bei der „Substanz“ geht es im wörtlichen Sinne des lateinischen Wortes substare darum, zu erkennen, was darunter steht, unter dem Äußerlichen, unter dem äußeren Wissen. Bei den Griechen war es das Denken, was den Menschen ausmachte, im Mittelalter war es der Glaube. Nach dem Mittelalter setzte mit den Erfolgen der Naturwissenschaften das Systemdenken ein. Es ließ sich alles in ein „System“ fassen, die Sonne und ihre Planeten ebenso wie alle Bereiche der Natur und des gesellschaftlichen Lebens. Alles lässt sich berechnen und verliert damit nach Rombach seine Tiefe. Er führt dieses Denken deshalb einen Schritt weiter. Er untersucht unter dem Begriff „Struktur“ die Denkweisen der großen Philosophen und weist nach, dass alle jeweils ein spezielles Phänomen des Menschen stärker beleuchtet haben, Marx die Notwendigkeit der Arbeit, Freud die Triebhaftigkeit, Kierkegaard den Glauben, Buber und Marcel Dialog und Begegnung, Wittgenstein die Sprache, Nietzsche den Willen und Ernst Bloch die Hoffnung. Er kommt zu dem Schluss, dass sich alle gegensätzlichen Tendenzen dulden und anerkennen müssen, dass sie miteinander kommunizieren müssen, wenn menschliches Dasein gelingen soll, dass „Strukturen“ offen sein müssen für das Andere. Seine Vision nennt er Konkreativität, Zusammenwirken trotz teilweiser Disharmonien.
Der Weg dahin ist nicht durch Umsturz, sondern nur durch Umbruch möglich, durch Aufbruch und Umdenken dahin gehend, dass es nicht eine einzige Vernunft gibt, sondern nur unterschiedliche Wege zur Erkenntnis, Wege, die in Bewegung sind, solange die Menschheit existiert. Dr. Foelz gibt der Hoffnung Raum, dass schon etwas zu spüren ist von den Visionen Heinrich Rombachs ist in der Welt.

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