Gestern, am 7. Mai, feierte Volker Braun seinen 65. Geburtstag.

Volker Braun zählt nicht nur zu den bekanntesten Schriftstellern in der einstigen DDR, sondern für uns ist er einer „der Dichter Hoyerswerdas": „In gelben und weißen Stürmen wurden wir heiter. Und der Herbst und der Winter war alles in allem unsere beste Zeit. Und wenn alles erfror oder heiß lief: wir hoben noch im Traum weiter die Stadt ins Gerüst: darein passte die ganze Ewigkeit", sang er als junger Mann, als jüngster im Zirkus Schreibender Arbeiter des Kombinates Schwarze Pumpe unter den Augen Brigitte Reimanns. Sie erkannte als Erste seine Begabung.

Im einstigen Tagebau Burghammer hatten wir unseren Schichtwechsel: Er ging zum Studium nach Leipzig, ein neuer Kipper kam an die „Basis". Auch später war er häufig Gast in unserer Stadt, besuchte seine „Brigade", seine Kipper, war im Gespräch mit den „Erbauern der Stadt Hoyerswerda", mit seinen Kumpeln, die ihm vom Kombinat erzählten, und mit den Literaturfreunden. Allen las er seine Gedichte, seine Theaterstücke, seine Texte vor. Auch wenn die Wege weit auseinander gingen, sie kreuzten sich immer wieder, sei es in den Theatern von Magdeburg, Potsdam, Berlin, z.B. zur Uraufführung von „Kipper Paul Bauch" oder zur „Übergangsgesellschaft".

Schmerzlich vermerkte er kürzlich, dass die Reihen seiner Gesprächspartner licht werden, dass der unabänderliche Abschied den Dialog mit manchem, den er anregend, herausfordernd, ideenreich fand, beendet hat. Aber er freute sich auch an unserer „grünen Kippe" - einst: „Sand, hundert Meter lang, fünf Meter breit", jetzt ein Wald, auf dem die Jäger dem Wild nachstellen. „Die Kipper wären in den Zugpausen auch gern auf Jagd gegangen" verkündet schalkhaft eine Karte. Seine Gedanken sind bei uns und unserer Stadt. „Und am Morgen flohen Graue Himmel auf: da begann die Stadt", sagt der Dichter und wir folgen ihm. Diese Stadt wird Zukunft haben, solange unser Gespräch währt. Wovon sollten sonst die Dichter erzählen? Herzlichen Glückwunsch nachträglich unserem einstigen Kollegen, Kipper Volker Braun, vom Hoyerswerdaer Kunstverein und vom Hoyerswerdaer Tageblatt!

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