Christina Onnasch ließ mit Brigitte Reimann begegnen

Christina Onnasch liest aus ihrem Buch "Lebenswege der Brigitte Reimann".Am Kamin im Schloss Hoyerswerda saß am Dienstag eine Frau, ebenso jung wie Brigitte Reimann als sie unsere Mitbürgerin war: Christina Onnasch, aus Erfurt. Sie fesselte ihre Zuhörer mit Passagen aus ihrem jüngst erschienenen Buch „Lebenswege der Brigitte Reimann“.  Um Burg bei Magdeburg, Hoyerswerda und Neubrandenburg – die wichtigsten Lebensorte im kurzen Leben Brigitte Reimanns – flocht die Erfurterin ihren Bericht und gliederte ihre Lesung desgleichen. Freundlich, offen jedoch ohne zusätzliche Affekte, erzählte die Germanistin, die sowohl turbulentes Theaterleben als auch die stets eilige Tätigkeit als Journalistin kannte, von der behüteten Kindheit Brigittes im Elternhaus, von den Träumen der Jugend, dem erfolgreichen Versuch, Lehrerin zu sein und von den ersten literarischen Veröffentlichungen. Sie vermied literarhistorische oder stilistische Analysen, verschwieg weder gesellschaftsbedingte Schwierigkeiten noch andere Verwirrungen. Der Wechsel nach Hoyerswerda, die Tätigkeit in Schwarze Pumpe wurde für die 26 Jahr junge Autorin zum „Abenteuer“, das sie in vielfacher Hinsicht zu bestehen hatte. Ihre Bücher zeugen davon und von der Zeit, von deren Belastungen und Irrwegen, die die Schriftstellerin in ihrem Schaffen wie in ihrem Leben zu bewältigen hatte. Christina Onnasch wanderte an die genannten Orte ruhig an der Seite Brigitte Reimanns, bewies eine fast schwesterlich zu nennende Zuneigung, bescheiden, bewundernd und voller Verständnis für die vierzig Jahre ältere, ihr Leben lang die Wahrheit suchende Künstlerin. In ganz berührender Weise vervollständigen die Photographien von Angelika Fischer die "Lebenswege der Brigitte Reimann".
Die Zuhörer waren mit dieser Darstellung einverstanden, dankten herzlich für diesen gelungenen Brückenbau zu Brigitte Reimann, der ihnen die Autorin so vorstellte, wie sie Zeitgenossen auch Jahrzehnte später noch in Erinnerung ist. Der Abend wurde gleichsam zu einem Wiederbegegnen, das neugierig machte auf das erneute Lesen der Bücher und die Freude am Wiederfinden der einstigen Jugend.  

Christina Onnasch, Verleger Bernd Erhard Fischer, Photographin Angelika Fischer und Zuhörer. v.l. 

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