Jedes Individuum ist auch Teil des Allgemeinen Menschentums 

Kathrin Krüger-MlaouchiaKathrin Krüger-Mlaouchia ist Journalistin bei des Sächsischen Zeitung in Großenhain und veröffentlichte 2009 ein Buch zum Wesen der Freimaurer unter dem Titel "Die Logen – Verschwiegene Gesellschaften mit offenem Herzen". das sie beim Hoyerswedaer Kunstverein vorstellte.

Ihre Erforschungen spezialisierte sie im Wesentlichen auf die Freimaurer im Elbland von 1800 bis 1935. Logen in Riesa, Meißen, Großenhain, in der Lößnitz und Umgebung, aber nicht ohne über den Tellerrand hinaus zu schauen und die weltweite Verbreitung der Freimaurer zu kommentieren. Da die Freimaurer während des Nationalsozialismus verboten waren, gründeten sich in der alten Bundesrepublik schon nach 1945 kleinere Logen neu, in der DDR erst nach der Wende.
Um das Wesen der Freimaurerlogen zu erkunden, waren vielfältige Recherchen angesagt, die sie gemeinsam mit einem Großenhainer Historiker begann. Mit Hilfe eines Forschungsauftrags konnten sie in die Akten des Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem Einsicht erhalten, wo sich das umfangreichste Freimaurer-Archiv in Deutschlands befindet. 
Die Basis aller Freimaurerlogen weltweit bildet eine einheitliche Geisteshaltung. In der Formulierung des Brockhaus-Lexikons von 1865 hört sich das so an: "Das Freimaurerthum ehrt in jedem Menschen nur den Menschen und berücksichtigt nicht die Scheidewände, welche durch Geburt, Stand, Beschäftigung, Volksthümlichkeit und religiöse Überzeugungen und Gebräuche zwischen den Gliedern der menschlichen Gesellschaft aufgerichtet werden. Innere sittliche Vollendung, allumfassende Menschenliebe und lichte warme Religiosität in einhelliger Vereinigung bilden den wesentlichen Geistesgehalt dieser Kunst... Die Freimaurerei ist demnach eine menschheitliche und weltbürgerliche Gesellschaft."
Hervorgegangen sind die Freimaurer aus den mittelalterlichen Bünden der Steinmetze, die in den Bauhütten organisiert waren. Sie dienten der Bauhütte und keiner direkten Obrigkeit. Ein Maurer der Bauhütte war somit ein freier Maurer. Diese Bruderschaften besaßen eine eigene Gerichtsbarkeit und verpflichteten ihre Mitglieder zur Achtung des anderen, Zwistigkeiten mussten vor Arbeitsbeginn bereinigt werden. Nach außen war alles Wissen um Baukunst und Hüttenleben geheim zu halten. Zahlreiche Mönche und Adlige brachten ebenfalls ihre wissenschaftlichen Kenntnisse in das Bauhüttenwissen ein. 
Historische Karte, in der die Standorte der deutschen Logen verzeichnet sindKathrin Krüger-Mlaouchia schilderte in ihrem Vortrag das Leben der Bauhütten und späteren Freimaurerlogen sehr lebensnah. Sie erklärt, wie sich nach Beendigung der großen Dombauten die Inhalte allmählich von den praktischen zu rein geistigen wandeln. Deshalb sind heute noch Zirkel, Winkelmaß und Hammer die häufigsten Symbole der Freimaurerlogen. Der Vorsitzende einer Loge ist der Herr vom Stuhl, denn in der Bauhütte war es nur dem Meister vorbehalten, auf einem Stuhl zu sitzen. 
Die erste große Loge wird 1717 in London gegründet, die erste deutsche 1737 in Hamburg. Unter dem Schutzmantel der Verschwiegenheit erfolgt in der Loge ein rückhaltloser freier Gedankenaustausch. So fanden auch die Ideen der Aufklärung und der französischen Revolution Eingang in die Logen. Die Anwendung allerdings von Gewalt gehört nicht zur Geisteshaltung der Freimaurer, deswegen wird Robert Blum, als er 1848 zur Waffe greift, ausgeschlossen. 
Viele berühmte Persönlichkeiten weltweit waren Logen-Mitglieder: Lessing, Goethe, Schiller , Mozart, Voltaire, Herder, Puschkin, Rathenau, Tucholsky, Ossietzky, Storm, Haydn, Liszt, Lortzing, Franklin, Washington und viele andere. Friedrich der Große ernannte sich sogar zum Großmeister der Großen Loge von Berlin. 
Zur Aufnahme in eine Loge bedarf es vieler Voraussetzungen, zu einer den ethischen Grundsetzen der Loge entsprechenden Geisteshaltung gehören Empfehlungen und Aufnahmerituale, die mit einem lebenslangen Eid verbunden sind. Es wird auch ein gewisses Kapital vorausgesetzt, das der Loge für mildtätige Zwecke zur Verfügung stehen sollte. Soziales Engagement war die wichtigste Aufgabe der Logen in der Öffentlichkeit.
Die erstaulich umfangreich geführten Recherchen in den Städten Großenhain, Riesa und in der Lößnitz brachten Wissen zutage, das in den kommunalen Archiven nicht mehrvorhanden war und jetzt dank Kathrin Krüger-Mlaouchia wieder zur Verfügung steht. 
Eine kleine Zugabe von Kathrin Krüger-Mlaouchia führte nach Hoyerswerda. Im Laufe der Jahrhunderte versteckten sich viele Geheimbünde hinter dem Image der Freimaurer, um ihre gewaltbereiten Ziele zu vertuschen. Ein besonders krasses Beispiel findet sich in einem gewissen Rudolf von Sebottendorf, geboren als Rudolf Glauer in Hoyerswerda, der nach dem Abitur in Berlin studieren wollte, dann aber als Abenteurer die Welt umsegelte und im Orient in den verschiedensten mystischen und okkultischen Verbänden tätig wurde und das Image des Freimaurers um sich verbreitete. 1918 gründete er in München die Thule-Gesellschaft, die im "Völkischen Beobachter" Rassismus und Antisemitismus predigte und damit dem Entstehen des Nationalsozialismus ein treuer Helfer wurde. Er beging 1945 in Istanbul Selbstmord.